





Die Naturschutz- und die Jugendgruppe des Angelsportvereins Konstanz e. V. baut seit einigen Jahren in Absprache mit der Naturschutzbehörde ehrenamtlich Eisvogelnisthilfen entlang des Bodensees. Zukünftig möchte der Projektträger zudem seine Erfahrungen rund um die Nisthilfen im Internet publizieren. Das Preisgeld soll für die Anschaffung weiterer Bruthöhlen genutzt werden.
Eisvögel leiden entgegen ihrem Namen sehr unter der Kälte. In harten Wintern gibt es Bestandsrückgänge um bis zu 80 Prozent. Allerdings können die Vögel dies in guten Jahren mit bis zu 3 Bruten in der Regel wieder ausgleichen.
Eisvögel sind Höhlenbrüter, die ihre Bruthöhlen in Steilhänge und Uferabbrüche graben. Leider sind viele kleine Fließgewässer und deren Gewässerrandstreifen immer noch in einem schlechten Zustand. Dadurch herrscht für die Eisvögel eigentlich ständig akuter Wohnungsmangel. Dies gilt insbesondere in erfolgreichen Brutjahren, da die Vögel für die Folgebruten gerne eine weitere Höhle nutzen und selbstverständlich auch für die Jungvögel im Jahr darauf.
Diesen Umstand wollen wir in unserer Region ändern und die Brutbedingungen für unsere kleinen Fischerkollegen deutlich verbessern und langfristig erhalten. Dazu bauen wir seit ein paar Jahren mit relativ geringen finanziellen Mitteln und in Absprache mit der Naturschutzbehörde Eisvogelnisthilfen an geeigneten Standorten. Normalerweise verbauen wir zwei fertige Niströhren (Schwegler) pro Nisthilfe. Dazu werden die Röhren am Ufer eingegraben und die Steilwand aus einer Holz- oder Betonplatte immitiert.
Der Bau von Eisvogelnisthilfen ist gleichzeitig eine ausgezeichnete Gelegenheit unserer Vereinsjugend die Zusammenhänge in der Natur näher zu bringen und den Jugendlichen frühzeitig ihre Verantwortung für Fauna und Flora in unserem Lebensraum aufzuzeigen.
Zusätzlich planen wir unsere Erfahrungen mit den unterschiedlichen Nisthilfen zukünftig über das Internet als Anregung für Gleichgesinnte und andere Gruppen bereitzustellen. Zum Wohle der Eisvögel ist es sicher von Vorteil, Fehler nicht zweimal zu machen und erfolgreiche Projekte als Bestpractice-Beispiele weiterzugeben.
Thomas Lang
Prof. Dr. Martin Wikelski,
Max-Planck-Institut für Ornithologie / Direktor, Uni KN / Lehrstuhl Ornithologie