





Durch Renaturierungsmaßnahmen ist die Schunter wieder ein Lebensort für Pflanzen und Tiere sowie Naherholungsgebiet. Wasserbüffel und Schwarzbuntes Niederungsvieh fanden auf dem Grünland durch ein Beweidungsprojekt eine neue Heimat. Träger des Projekts ist der Förderkreis Umwelt- und Naturschutz Hondelage e. V., der sich mit dem Preisgeld für die Ansiedlung des Moorfrosches an der Schunter einsetzen wird.
Die Überschwemmungsflächen entlang der Schunter zwischen Hondelage und Dibbesdorf wurden mindestens seit dem Mittelalter landwirtschaftlich, vorrangig als Viehweiden, genutzt. Bis in die 1980er Jahre wurden Milchkühe jeden Sommer auf die feuchten Weiden getrieben. Zwischen 2009 und 2011 erfolgte eine weiträumige Umgestaltung von Flächen im Rahmen der Schunterrenaturierung. 2012 wurde dem Förderkreis Umwelt- und Naturschutz Hondelage (fun) ein extensives Beweidungsprojekt angeboten. Insgesamt wurden hierfür ca. 20 ha Grünland in 7 Bereiche unterteilt und eingezäunt. Die errichteten Zäune entsprechen dem Stand der Technik und den Vorgaben zum Tierschutz und zur Hütesicherheit der Tiere. Unterstände ermöglichen den Weidetie¬ren Schutz bei widriger Witterung, sie finden hier eine frostsichere Tränke, können zugefüttert und veterinärmedizinisch versorgt werden.
Bei unserem Beweidungsprojekt haben wir uns zunächst für einen Besatz mit in Europa und Deutschland schon sehr lange gehaltenen Wasserbüffeln entschieden. Ausschlaggebend war, dass diese domestizierte Rinderrasse bestens an die feuchten Bedingungen der Aue angepasst ist. Wasserbüffel sind genügsam, fressen auch nicht so schmackhafte Pflanzen und halten insbesondere die Flutrinnen vor einem Zuwachsen mit Gehölzen offen. Auch haben sie kaum Klauenprobleme.
Mit dem Einsatz von Schwarzbuntem Niederungsvieh, einer vom Aussterben bedrohten Rinderrasse, möchte der fun aufzeigen, wie noch vor drei Jahrzehnten das Grünland im Sommer beweidet wurde. Die Haltung erfolgt für beide Rassen extensiv und ganzjährig draußen in Mutterkuhhaltung. Jeweils ein Bulle sorgt für Nachwuchs. Die Tiere haben auf allen Weiden Schattenplätze, Salzlecken und Schubberbäume. Sie können aus und in den dafür vorgesehenen Gewässern trinken und baden. Auch Sand und Schlammplätze werden zum Suhlen und zur Fellpflege angenommen.
Dr. Bernd Hoppe-Dominik
Ulrich Kahrmann,
Unterte Naturschutzbehörde