





Am Pfungstädter Moor in Hessen engagieren sich die beiden jungen Naturfotografen Johannes und Philipp Mickenbecker für den Eisvogel. Durch Bau von künstlichen, jedoch naturnahen, Steilwänden zur Bruthilfe soll der Bestand der seltenen Vögel erhöht werden. Mittel für weitere Eisvogelkästen sowie Nisthilfen für andere Vögel fehlen noch.
Der Eisvogel ist einer der brillantesten Vögel unserer Heimat. Er steht für naturnahe, reine Gewässer. Doch leider ist er hier in Hessen selten geworden. Deshalb entschieden wir uns, eine Bruthilfe für diesen Vogel zu bauen. In der moorartigen Landschaft des Pfungstädter Moors gibt es nur wenige Steilwände, dennoch haben wir ihn hier schon gesichtet und fotografiert (siehe Foto).
Unsere Idee war es, eine „künstliche“ Nisthilfe zu schaffen, die man dort anbringen kann, wo keine Steilwände sind. Zusätzlich sollte sie in unser Landschaftsbild passen und sie nicht, wie die großen „Eisvogelblocks“ verschandeln. Diese beiden Bedingungen ließen sich mit einer relativ einfachen Konstruktion verwirklichen:
Zuerst formten wir die fast 1m lange Brutröhre aus Holzbeton, setzten dahinter den Brutkasten, der auch mit Holzbeton ausgekleidet wurde. So ähnelt er einer Höhle. Das Ganze brachten wir an einem Bach mit einer hohen Böschung an. Zuerst stachen wir die Böschung senkrecht ab. Die entstandene Steilwand verlängerten wir nun nach oben mit einer OSB-Platte, in der sich auch das Einflugloch befindet.
Hinter dieses setzen wir die Röhre und den Kasten, der etwa halb in die Böschung eingegraben wurde. An den Seiten schütteten wir Erde auf, bis die Röhre fast darin verschwand, dann tarnten wir das ganze mit Steinen und Stöcken und bestrichen die vordere Platte mit Lehm. Die Nisthilfe, von außen betrachtet, sieht wie eine einfache Steilwand aus. An anderen Bachläufen stachen wir noch einige andere Steilwände ab, um auch dort Brutmöglichkeiten zu schaffen. Diese versahen wir noch mit einigen Warten aus langen Ästen.
Wir haben vor, noch weitere Nisthilfen zu bauen, damit der Eisvogel hoffentlich mit höherer Wahrscheinlichkeit eine von ihnen beziehen wird. So ist der Lebensraum nun etwas besser an diesen besonderen Vogel angepasst, der sich nun immer öfter hier sehen lässt. Hoffentlich wird er bald die Nisthilfe annehmen, so dass der Bestand des Eisvogels in diesem Gebiet steigt.
Johannes und Philipp Mickenbecker
Peter Mickenbecker,
Projektpate